Geschichte Reifenberg

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Dort wo heute die schöne Vexierkapelle oder auch Nikolauskirche auf dem »Reifenberg« steht, stand früher eine mächtige Burg der »Edelherrn von Reifenberg« dessen Geschlecht aus dem bayerischen Ettling (Landkreis Ingolstadt) stammte. Im Jahre 1140 tauchte der Name Reifenberg zum ersten Mal in Urkunden auf.

Eberhard der Bruder der Gemahlin des Adelvolkes von Reifenberg wurde im Jahre 1146 zum Bischof von Bamberg berufen und vereinigte dort als einer der ersten Nachfolger Kaiser Heinrichs eine erhebliche geistliche Autorität mit weltlicher Machtfülle.

Die Burg Reifenberg befand sich bereits 1185 im Besitz der Bischöfe von Bamberg, die wie alle Landesherren bestrebt waren, auch ihren weltlichen Einflussbereich auszudehnen und zu festigen. Dem diente beispielsweise 1249 ein Abkommen zwischen Bischof Heinrich II. von Bamberg und dem Edelherrn Eberhard von Schlüsselberg, dem überaus mächtigen Besitzer der Burg Neideck. Dieser gab die Burg - vielleicht im Zusammenhang mit einem Erbfolgekrieg eingenommen - dem Bischof zurück, durfte aber noch darin residieren und musste sich verpflichten, Gegner des Bischofs zu bekämpfen. Im Jahre 1383 wurde Bischof Lamprecht im Besitz der Burg Reifenberg bestätigt. In den Folgejahren waren Schloss, Burghut und Amt Reifenberg verpfändet. Meist hatten die Adeligen von Wiesenthau einen Großteil der Burg und der Burggüter in ihren Händen.

Auf dem Kreuzzug des Kaisers Friedrich Barbarossa wurde Eberhard als verschollen gemeldet und Reinhold (weiterer Bruder der Gemahlin) fiel 1190 bei Adrianopel. Somit war das Geschlecht der Reifenberger erloschen. Die Burg wurde vermutlich in den Kelchkriegen von den Husitten zerstört. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zwar teilweise wieder aufgebaut, verfiel aber dann wieder. Das verfallene Gotteshaus wurde zwischen 1607 und 1613 neu erbaut. Die Kirche hat man 1706 durch den jetzigen Hauptbau ? Mittelschiff- nach Osten hin erweitert. An Stelle des alten hölzernen Glockenturmes wurde 1792 der jetzige Turm mit der spätbarocken Zwiebelhaube angefügt. Das innere der Kirche ist neugotisch ausgestattet mit Hochaltar und zwei Seitenaltären, wahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Fährt man durch das schöne Wiesenttal so kann man die Kapelle bewundern.

Die geschichtliche Bedeutung des Wappens von Reifenberg

Der rote Zinnenturm steht für die Burg der Herrn von Reifenberg, welcher lange Zeit im Eigentum der Reifenberger war.

Der silberne Schlüssel mit dem Bart nach oben steht für die ausgestorbenen Herren von Schlüsselberg, die im 13. und 14. Jahrhundert Inhaber der Burg Reifenberg waren.